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00.Eine Selektion an Auseinandersetzungen und Werken.

Gestaltung und Design verstehe ich als eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Welt, geprägt von einem Bewusstsein für ökologische, soziale und existenzielle Zusammenhänge, das durch diese Praxis vertieft wird. Es bietet mir eine Möglichkeit, bestehende Vorstellungen und dominante Narrative zu hinterfragen, alternative Zukünfte zu entwerfen und neue Formen des Zusammenlebens zu erproben. 

Mich interessiert nicht nur, wie Dinge gemacht sind, sondern auch, wie sie wirken, welche Beziehungen sie stiften und welche Lebensweisen sie ermöglichen, implizieren oder ausschliessen. Kritisch und poetisch stehe ich in engem Dialog mit dem, was mich umgibt. Mein Blick ist dabei stets auf das Wesentliche gerichtet.

In meiner Arbeit verbinde ich konzeptuelles Denken mit handwerklicher Praxis – philosophisch reflektiert und materiell verankert. Forschend versuche ich, Gedanken und Konzepte in eine zugängliche und sinnlich erfahrbare Form zu bringen.


Yannis Hotz
hello@yannishotz.ch
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01.die werkbank

2025
Eindhoven, NL
Basel, CH
philosophische und handwerkliche untersuchung einer praktik
Bailiwick, Studio Silva Systems, DAE, NL
Werkbänkli, Kunstraum Les pralinés, Basel
Jungdesign 2025, Winterthur 

Die Werkbank als Werkzeug und Metapher eröffnet eine grundlegend andere Form des Machens und Seins. Sie steht für ein entschleunigtes, asketisches Leben und Arbeiten im Kontrast zur technologischen Beschleunigung des Alltags. Im Zusammenspiel von Hand, Holz und Werkzeug wird die Beziehung und Verbundenheit zur Welt erfahrbar – und damit das Verständnis vertieft, dass uns die Dinge, die wir gestalten, im Gegenzug selbst prägen und verändern.







“Ausgehend von ihrem Interesse an Material und Handwerk gestalten die beiden eine kleine Welt rund um ihren Arbeitsplatz. Die Ausstellung zeigt ihre Faszination für das Arbeiten mit den Händen, den Dialog mit dem Material und die sichtbaren Spuren des Machens. Wer möchte, ist eingeladen, Teil dieser Welt zu werden und sich am Geschehen zu beteiligen.
<3”

fotocredits: lespralines.ch
02.sichtbarkeit im verbrauch

2023/2024
Michael Rüegsegger Juri Nievergelt

konzeptküche


House of Switzerland, Milano Design Week, 2024
Newcomer Nominee, Zurich Design Week, 2025
Green Concept Award Nominee, 2025 

Der Verbrauch von Wasser, Strom und Gas bleibt in der Küche weitgehend unsichtbar. Die wesentlichen Elemente Waschbecken, Steckdose und Herd werden in dieser Konzeptküche als unabhängige Module gestaltet, welche diese drei Ressourcen sichtbar machen. Die begrenzte Verfügbarkeit der jeweiligen Ressourcen wird gestalterisch thematisiert: Im transparenten Tank wird der Verbrauch ablesbar an der Höhe des Wasserstands. Die Rotationsgeschwindigkeit des Wechselstromzählers ist proportional zur elektrischen Leistung; und die vertikale Position der Gasflasche hängt ab vom Gewicht des verbleibenden Gases im Tank. Die Sichtbarkeit der Ressourcen, deren begrenzte Verfügbarkeit sowie die Anzeige des Verbrauchs sind die zentralen Elemente dieser als Installation zu verstehenden Küche. Sie soll uns sensibilisieren und zu einem bewussten Umgang mit diesen drei Ressourcen befähigen.

Fotocredit: Nils Richli
Fotocredit: Linus Lederle
03.schiitligrüscht

2025
mit Carla Scholl
parametrisches stuhlkonzept
Erschlagen von Mengen. Umgeben von Material. Das Ausmass an Dingen inspiriert und überwältigt zugleich. Es gibt so viel(es) schon. So vieles, das darauf wartet, gesehen zu werden.

Uns fasziniert das Gestalten mit dem, was bereits existiert – das, was da ist, das, was weggeworfen wurde. Überreste, Fragmente, Spuren eines Objekts. In diesen Elementen steckt Wert, verborgenes Potenzial.

Der Gestaltungsprozess eines neuen Stuhls beginnt hier nicht mit einem weissen Blatt Papier, sondern mit einem, das bereits gefüllt ist: bestehende Formen und ein Grundgerüst. Dieses parametrische Grundgerüst wird an die Dimensionen und Formen der vorhandenen Elemente angepasst und ergänzt fehlende Teile des Stuhls. Das ‘Schiitligrüscht’ dient dabei als Verknüpfungspunkt für bestehende Elemente und bildet gleichzeitig ein eigenständiges Element, das die zusammengewürfelten, existierenden Formen in eine kohärente und eigenständige Linie überführt.
04.en neue batze

2024 
spekulativer entwurf


Aufgelöste Münze als physisches Artefakt einer digitalen Währung.

Die Auflösung und das Fehlen spezifischer Prägungen auf der Münze symbolisieren einen noch nicht festgelegten, neuen, relativen und variablen Wert. Das einzigartige Muster, das durch die Auflösung jeder Münze entsteht, repräsentiert den kryptografischen Schlüssel der digitalen Währung in physischer Form. Ein Scan dieses „Fingerabdrucks“ gewährt Zugang zu den im digitalen Raum hinterlegten finanziellen Mitteln.  
So wird nicht nur der Wert des Geldes (wieder) greifbar, sondern auch die inhärente Logik einer digitalen Währung unmittelbar erfahrbar.

05.p6d30

11.2025
baukasten: wandelbare möbel

gerüst + ornament

Der Baukasten besteht aus einer Laengenauswahl des Profils 6 D30 von item sowie einer Auswahl standardisierter Verbindungselemente.

Die Nutensteine, die M6-Stirnbohrung sowie die Oesenschrauben bieten weitere Anschlussmoeglichkeiten für eine Vielzahl weiterer, individueller Elemente.


q3q

06.2024


leuchte, 3d-druck
Ein aus dem Querschnitt des Aluminiumprofils abgeleitetes Verbindungselement ermöglicht die Gestaltung vielfältiger Strukturen für Leuchtelemente.

böckli


06.2024 


nicht-invasiv, bestehende elemente
Eine nicht-invasive Möglichkeit zur Schaffung einer Sitzfläche aus gefundenen Latten, Balken und Brettern.
06.plastik im wohnzimmer

04.2023
100x100x45cm
pet flaschen, gepresst

critical, experimental, discursive design
wir sitzen auf plastik. wortwörtlich.
aus den augen, aus dem sinn.
in die augen, in den sinn.
weggeworfenes sichtbar machen.
repräsentiert in etwa den jährlichen schweizer plastikver-brauch.

das sind 127kg. pro kopf.
07.furkapass in:dépendance

07.2024
one week at in:dépendance furka artist residency
by studio jan de vylder 
eth zurich d-arch

week organised byieva zuklytejustinas zuklys 
residency
these creations are born from moments of contemplation, reflections of a stillness that shaped my time spent in the furka region. they visually evoke the rugged beauty of the terrain, where shimmering shale and ancient granite trace their enduring presence across the landscape, inviting you to pause and dwell in the present, as if nature itself beckons you to rest. 

though the seating forms may not seem immediately steady, they offer subtle points of balance—places that, once found, allow for surrender and ease, gently cradled by the harmony of the stones.

The ‘on-the-go’ variation carries with it a small toolkit, allowing the wanderer to gather nature’s scattered stones and sculpt their own resting place, a fleeting yet supported equilibrium, delicately sustained in the wild.
old wooden beams.
creaking beneath and above.
hearing the structure breathe.
a small room.
a window revealing unfamiliar dimensions outside.
dimensions that have the potential
to make oneself feel small.
insignificant.

and still, i did not feel lesser.
i found myself in a different kind of contemplation.
surrounded by these scales,
the noise within my head faded into stillness.
i felt myself easing.
i found comfort in silence.
in simplicity.
simply being. not becoming.
time passes differently up there.
more slowly.
time and space filled with emptiness and silence.
so full.
sensations intensified.
places of abundance were revealed.
08.starr und flexibel 

2022
30-40x30-80x40cm
backstein, beton und seil
skulptur, material 


mein blick schweift über das visuelle chaos einer der vielen baustellen, die den weg zu meiner arbeit prägen. ich halte inne und lasse mich von den eindrücken überwältigen. auf der baustelle ist betrieb. dynamik. inmitten des chaos strotzt der rohbau vor starrheit. unbeweglichkeit.

die wände beginnen sich zu bewegen, armierungseisen werden weich. wände schwanken im wind.

die objekte sind resultate einerspielerischen auseinandersetzung der kombination eines vorgefundenen, starren baustoffes und einer der starrheit gegenüberstehenden, flexiblen, verbindungsform: dem seil.


t

09.imposition and negotation of the straight line

2025
part of the workbench
sculptural, philosophical making 


Bailiwick, Studio Silva Systems, DAE, NL 


the straight line is not innocent.
it draws borders, builds roads, 
cuts through forests.
it makes systems legible:
grids, rules, regimes.
it flattens. it disciplines. it demands.

the imposition of the straight lien has long been 
a tool and imprint of power 
a way to tame what wanders, 
to control what grows wild,
it catches what wiggles,
that, what is free.
to straighten is to align 
with progress, efficiency, productivity.
to impose order on chaos.
but who decides the line? 
what is lost, once it’s drawn?
and
at what cost?

perhaps,
there is another kind of straightness,
another kind of line.
a line not of conquest, but of care.
of impermanence.
a straight beam held aloft in reverence,
measured not only in precision 
but in attunement
in presence. 

the rhythm of a craftsperson 
gently guiding the sharp edge 
through and long the grain 
knowing when and where
to take its breath
only to return to its breath.  

not a violent force,
but a peacefully guided presence. 
straightness as a gentle imposition,
a negotiation,
trough conversation 
between hand, steel
and wood.

it holds space,
does not take it.
it leaves open,
does not enclose. 

this is the way of negotiating straightness.
listening, responding,
conversing.
it begins not with measurement,
but with respect.
it does not ignore the curve
it honors it,
and finds a line within it.
order is negotiated within chaos. 
impermanently. 

an ongoing push and pull
between the line that divides
and the line that holds.
between the straightness that dominates
and the straightness that reveals.

in search of a line 
that is soft, slow, and sacred.
that does not override,
but accompanies
and allows.






10.ishi aida - between stones

2025
part of the workbench
mit Carla Scholl
sculptural, philosophical making 


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